Heute um 18:30 Uhr ist B* gestorben. Ich hatte ihr einen Brief geschrieben und T* war so lieb, hat ihn ausgedrukt und sie hatte ihn in Händen als sie starb. Das er das gemacht hat, fand ich soo lieb von ihm. Das er daran gedacht hat.... ich war sprachlos und gerührt. Auch das die Familie nichts dagegen hatte. Nun fühl ich mich ihr sehr nahe, als wäre ich dabei gewesen.
Wie gerne wäre ich bei T*, aber er ist sowieso lieber allein mit seiner Trauer.
Wie kann es sein, dass meine liebste Freundin beerdigt wird? Beerdigungen sind etwas für Menschen die sehr alt sind oder keinen Lebenswillen mehr haben und nicht für solche, die mit beiden Beinen im Leben stehen:
Du warst lustig und voller Lebensfreude. Voller Stolz hast du mir von deinen Kindern erzählt und immer musstet du lachen, wenn du von deiner Enkelin erzählt hast. Für deine Mutter warst du immer da und auch wenn du dir sprachliche Duelle mit deinem Bruder geliefert hast, deine Absicht war immer, ihn zu beschützen.
Mir warst du die beste Freundin die man sich wünschen kann, mit einem offenen Ohr, guten Ratschlägen und auch wenn wir uns mal gerauft haben, wir haben immer einen Weg gefunden unsere Meinungen zu respektieren.
Ich hab dir immer alles gesagt was ich dir gegenüber fühle und so bin ich nun erleichtert, dass nicht ungesagt blieb wie lieb ich dich habe. Ich bin so froh, dass du eine Weile lang meinen Lebensweg begleitet hast und ich bin stolz darauf, dass du dachtest, dass ich es Wert bin deine Freundin zu sein. Du bist wie eine grosse Schwester für mich geworden.
Hab keine Angst um die Deinen, denn du hast ihnen allen gezeigt und beigebracht was sie fürs Leben brauchen und sollte es in meiner Macht stehen, werde ich helfen wo ich kann. Wir alle haben nun gelernt, dass jeder Tag genutzt werden muss um das zu tun, wozu wir hier sind: zu lieben.
Du bist genauso gegangen wie du es immer gewollt hast, wenn auch zu früh, viel zu früh, aber eine lange Krankheit, dass hättest du nicht gewollt. Dein Tag war gekommen und – auch wenn es so schmerzt – bin ich glücklich, denn ich durfte kurz vorher noch mit dir sprechen und du warst bester Laune. So kann ich es nun genau so in Erinnerung behalten, dein Lachen und deine Stimme.
Ich wünsche dir eine gute Reise, es ist in Ordnung, du darfst gehen. Geh ruhig schon mal vor, an den Ort an den wir alle mal ankommen, denn ich baue darauf dich dort zu sehen. Du wirst dort, wie immer, schon alles organisiert haben, um mich dann dort zu empfangen. Wir werden dich bis dahin alle sehr schmerzlich vermissen und dich nie vergessen.