Da mir das Schreiben immer geholfen hat klarer zu sehen.. hier mal meinen Neuronenschrott. Müsst ihr nicht lesen.
Warum hab ich nur ein so ausgeprägtes Helfersyndrom?
Meine Güte, wenn ich niemandem helfen kann, fühle ich mich total nutzlos. Wie bescheuert ist das??
Wenn ich jemanden sehe, der - meiner Meinung nach- in die Irre läuft, muss ich einfach etwas tun. Wer sagt denn, dass meine Meinung die Richtige ist?
Naja, gut, T* und seine Alkoholsucht ist keine Meinung, sondern einfach nur ein Problem und Punkt.
Nach meiner Email an ihn gestern, bekam ich eine sehr bewegende Antwort von ihm. Er möchte weiterhin eine Freundschaft.
Ich glaube, dass ich einen Fehler gemacht habe. Oft genug hatte mich seine Schwester gefragt, wie es ihm ging, wenn sie anrief. Meine Standartantwort: Gut.
Wie auch immer:
Seine Schwester sprach mich, kurz nach Weihnachten, direkt darauf an, ob ich gemerkt hätte, dass T* Alkoholiker sei. Ich war erst total sprachlos und fragte sie dann, wie sie darauf kommt. Sie
sagte mir, dass es zwischen seiner Tochter T* und ihm zum Streit gekommen wäre, weil er sich wohl am Heiligabend betrunken hätte, dabei hätte er ihr versprochen gehabt, dass er nie wieder etwas
trinken würde.
Oje, mir war nicht klar, dass er diese - nennen wir sie mal- Hemmschwelle, seiner Tochter gegenüber auch schon genommen hatte. Ich dachte wirklich, dass er sich bei seiner Familie, aber vorallem
beim Töchterchen zusammenreisst. Dem war nicht so und ich wusste nicht recht, was ich nun sagen sollte. Seine Schwester bat mich auf ihn zu achten, denn sie würden sich grosse Sorgen machen. Auch
seine Tochter kam ans Telefon und meinte, dass sie mit mir reden wolle, wenn sie wieder daheim wäre. Ich sagte ihr nur, dass sie immer mit mir reden könne, wenn sie möchte, aber mehr sagte ich
nicht.
Ich sagte seiner Schwester, da ja alles anscheinend schon so offensichtlich war, dass ich schon gemerkt hätte, dass er ab und an mal zu tief ins Glas schaut. Sie fragte mich, ob ich ihn schon mal
darauf angesprochen hätte und ich sagte ihr: Ja.
Sie sagte mir daraufhin, dass nun beruhigt wäre, da ich genau wüsste was Sache ist, da T* wohl gesagt hätte, dass er auf jeden Fall mit mir nach Südamerika ziehen wolle. Ich antwortete ihr, dass
ich ihn genau genug kennen würde und wir beschlossen hatte (T* und ich) im Januar über dieses Thema zu reden.
Sie meinte, sie wolle sich nicht einmischen, denn er hätte ihr oft genug die Schranken gewiesen und sie wolle nicht, dass er den Kontakt zu ihr abbricht, aber seine Alkoholsucht könne sie nicht
so stehen lassen, er müsse etwas tun.
Ich sagte ihr, dass ich nicht wolle, dass sie ihm etwas über unsere Unterhaltung sagt -viel mehr haben wir auch nicht gesprochen- da ich nicht wollte, dass er evt schlecht über uns denken
könne.
Wie gesagt, er denkt immer gleich an Intrigen und Verrat. Leider ist er da total überempfindlich.
Ich finde es total normal, wenn man denkt, dass der Bruder Alkoholiker ist, dass man da den Partner um Rat fragt. Wie gesagt, sie bat mich um Rat, was sie denn tun könne, da ich ihn ja sehr gut
kennen würde, und ich sagte ihr: "Wenn du dich einmischt, wird er sich ganz zurückziehen. Ich bin mir sicher, dass er weiss, was er für ein Problem hat. Den Weg da raus, muss er allein finden. Er
wird sich nicht helfen lassen, werder von dir noch von mir."
Sie antwortete mir, dass er auf diesem Tripp schon seit Jahren wäre und ich sagte dann nur noch: "Da kann niemand helfen. Er ist stark genug, um mit sowas fertig zu werden und wenn er es nicht
allein schafft, wird er sich professionelle Hilfe suchen. Ich glaube du unterschätzt ihn da. Ich weiss davon und habe klar gemacht, dass ich keinen Partner will, der Alkoholiker ist. Er wird sich
im Januar entscheiden ob er damit und mit ein paar anderen Dingen Leben kann."
Ich wollte nicht, dass diese Unterhaltung viel weiter geht, denn seine Sucht ist mir bewusst, aber ich falle niemanden in den Rücken und rede nicht über Dinge, die er mir anvertraut
hat. Tja, wir machen alle mal Fehler, meine Absicht, war es ganz bestimmt nicht ihn zu hintergehen, intrigieren oder weiss der Geier was er denken mag, bestimmt nicht. Ich wurde auf eine
Krankheit angesprochen und habe nur bestätigt, dass es so ist.
Nun glaube ich aber, dass seine Tochter ihm irgendetwas erzählt hat. Evt hat sie sich auch - oder er- Dinge zusammengereimt die nicht stimmen.Ich hab rein nur über sein Trinkverhalten mit ihr
gesprochen, nachdem sie mir vorher gesagt hatte, was sie gesehen hatte über die Feiertage.
Sollte sie es gemacht haben, würde es sein Verhalten - von "ich ziehe mit ihr nach Südamerika, zu "Ich liebe dich nicht mehr" - in weniger als 2 Wochen, erklären, denn, so wie ich ihn kenne, wir
er sich hintergangen fühlen.
Ich kann nur hoffen, dass er mir weiterhin vertraut. Denn ich habe, meiner Meinung nach keinen Vertrauensbruch begangen. Er hat seiner Schwester auch erzählt, dass ich Gallensteine habe. Ist auch
eine Krankheit. Warum macht man da Unterschiede?
Hm.. und nun frage ich mich, warum das so wichtig für mich ist. Naja, ich würde nicht wollen, dass er sich bestätigt fühlt, darin, dass man niemandem vertrauen kann. Aber spricht man nicht mit
den Menschen die jemanden gern haben über eine Krankheit? Weil man sich Sorgen macht? Weil die Person an sich zu stolz oder zu "holzköpfig" ist und selber darüber zu reden?
Na gut, ich kann es nicht ändern. Ich hoffe seine Schwester schenkt ihm nun reinen Wein ein, denn wir haben kein Verbrechen verübt, sondern wollten helfen seine Krankheit zu besiegen, aber der
gute Wille, wird manchmal eben nicht als solcher gesehen.
Schade!
Ich wollte ihn nie verbiegen, sondern ihm neue Möglichkeiten zeigen mal einen anderen Weg zu versuchen. Er hat keinen Versuch gemacht mal einen andere zu gehen. Meiner musste ja nicht der
richtige sein, aber der Weg in den Alkoholimus ist es bestimmt nicht.
Auch ich habe mich durch ihn verändert, seinen Rat oft befolgt und mich leiten lassen. Er hat seine eingefahrenen Wege. Leider gibt ihm dass eine Art Sicherheit.
Er hat sich nun den Rest der Woche frei genommen. Ich hoffe er macht keinen Unsinn und mischt mal wieder Tabletten mit Wein. Ich möchte nicht irgendwann mal seiner Familie von ihm Nachrichten
überbringen müssen. Keine Ahnung wie ich damit umgehen würde, wenn ihm etwas passiert.
Nicht gut.. garnicht gut. Schlimm, da will ich garnicht weiter denken.
Wie man sieht, noch immer Sorge ich mich. Das werde ich wohl immer tun. So bin ich halt.
Ich arbeite daran es abzustellen, deswegen rief ich ihn gestern um 3.15 AM auch nicht zurück. Das war sehr schwer, denn ich hatte das Gefühl, dass er mich braucht. Aber ich sollte mich ja aus
seinem Leben raushalten.
Und da kommen wir wieder aufs Anfangsthema: Das Gefühl gebaucht zu werden.
Ich sollte Mutter Theresa unter Arme hätte greifen sollen. Aber wie wird man das los?
Man hat jemanden gern, sieht wie er sich mit Alkohol zerstört und man muss zusehen.
Was ganz anderes:
Sohnis Geburtstag.
Viel gibt es nicht zu erzählen. Er hat sich super über seine Geschenke gefreut und am Samstag gehen sie wohl zu 6. auf die "Piste".
Auch T* hatte ihm ein Geschenk mitgegeben. Sohni hat versucht ihn ein paar Mal zu erreichen um sich zu bedanken, ihn aber nicht errreicht. Obwohl ich dachte, dass ers nicht gut finden würde, hats
ihm total Spass gemacht.